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JJ tritt beim Song Contest 2026 ohne Israel an

Österreichs Song-Contest-Gewinner JJ hat sich in einem Interview zur Teilnahme Israels am Eurovision Song Contest geäußert. Laut einem Bericht der spanischen Zeitung „El País“ wünscht sich der 24-Jährige, dass die nächste Ausgabe des Wettbewerbs im kommenden Jahr in Wien ohne Israel stattfindet. „Es ist sehr enttäuschend, dass Israel noch am Wettbewerb teilnimmt“, zitiert die Zeitung JJ.

In seinen Äußerungen stellte JJ klar, dass die Entscheidung über die Teilnahme Israels letztlich bei der Europäischen Rundfunkunion (EBU) liege. „Wir Künstler können uns nur dazu äußern“, fügte er hinzu. Seine Kommentare haben in der Öffentlichkeit für Aufsehen gesorgt, zumal die Diskussion um Israels Teilnahme am Eurovision Song Contest in den letzten Monaten aufgrund des Gaza-Kriegs immer wieder aufgeflammt ist.

Reaktionen und Klarstellung

Nach dem Interview gab JJ eine Erklärung über seine Plattenfirma Warner ab. Darin betonte er, dass es ihm leid tue, falls seine Worte missverstanden wurden. Er kritisierte die israelische Regierung, verurteilte jedoch jegliche Form von Gewalt gegen Zivilisten, unabhängig von ihrer Herkunft. „Ob gegen Israelis oder Palästinenser, Gewalt ist inakzeptabel“, erklärte JJ. Er kündigte an, sich zu diesem Thema nicht weiter äußern zu wollen.

Der österreichische Rundfunk ORF reagierte ebenfalls auf JJs Äußerungen. Der ORF stellte klar, dass JJs Aussagen seine persönliche Meinung widerspiegeln und nicht mit den Positionen des Senders in Verbindung stehen. Der Fokus des ORF liege beim Eurovision Song Contest auf der Musik und den künstlerischen Darbietungen. Die EBU, die den Wettbewerb organisiert, habe zudem klare Richtlinien, die eine Trennung von Politik und Unterhaltung vorsehen. Sie sei die einzige Instanz, die über die Teilnahme oder den Ausschluss von Ländern entscheiden könne.

Die Rolle der EBU

In einer Stellungnahme betonte die EBU ihre Position als neutrale Organisation. „Wir alle streben danach, den Eurovision Song Contest positiv und inklusiv zu gestalten und die Welt so zu zeigen, wie sie sein könnte, und nicht, wie sie notwendigerweise ist“, hieß es. Die EBU ist ein Zusammenschluss öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten und nicht von Regierungen. Jedes Land hat das Recht, am Wettbewerb teilzunehmen, sofern es die notwendigen Voraussetzungen erfüllt.

Die Diskussion um die Teilnahme Israels am Eurovision Song Contest hat in der Vergangenheit immer wieder für Kontroversen gesorgt, insbesondere im Kontext des aktuellen Konflikts im Nahen Osten. JJ, der mit seinem Song „Wasted Love“ den Wettbewerb in Basel gewonnen hat, steht daher im Mittelpunkt einer Debatte, die weit über die Musik hinausgeht.

Quelle: https://orf.at/stories/3394595/