
Ehemaliger US-Botschafter in Kiew: Abzug als Folge von Trumps Nähe zu Russland
Die frühere US-Botschafterin in der Ukraine, Bridget Brink, hat ihren Rücktritt von ihrem Amt mit der sich verändernden Außenpolitik unter Präsident Donald Trump begründet. In einem Gastbeitrag für die „Detroit Free Press“ äußerte sie sich kritisch über die Annäherung Trumps an Russland und bezeichnete die Politik des „Friedens um jeden Preis“ als „Appeasement“. Dieser Begriff bezieht sich auf die Beschwichtigungspolitik, die Frankreich und Großbritannien in den 1930er Jahren gegenüber Nazi-Deutschland verfolgten. Brink argumentiert, dass eine solche Haltung nicht zu echtem Frieden führt, sondern vielmehr die Aggression verstärkt.
Brink, die seit Mai 2022 als Botschafterin in Kiew tätig war, gab ihren Rücktritt im April 2023 bekannt. Sie hatte den Posten nur drei Monate nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine übernommen. Ihre Ernennung erfolgte durch den damaligen Präsidenten Joe Biden, der eine klare Unterstützung für die Ukraine in ihrem Kampf gegen die russische Aggression signalisierte.
Politische Differenzen und Rücktrittsgründe
In ihrem Artikel kritisierte Brink die aktuelle Politik der Trump-Regierung, die ihrer Meinung nach darauf abzielt, Druck auf die Ukraine als Opfer anstatt auf Russland als Aggressor auszuüben. Sie betonte, dass die Vereinigten Staaten ihre Interessen nur sichern könnten, wenn sie Demokratien unterstützen und sich gegen autokratische Regierungen stellen. Diese Überzeugung führte dazu, dass Brink sich nicht länger in der Lage fühlte, die Haltung der Regierung zu vertreten, was letztendlich zu ihrem Rückzug aus dem diplomatischen Dienst führte.
Bridget Brink hat fast drei Jahrzehnte im US-Außenministerium gedient und gilt als Expertin für Osteuropa. Sie spricht Russisch und hat vor ihrer Entsendung nach Kiew in verschiedenen Ländern, darunter Usbekistan und Georgien, gearbeitet. Ihr Rücktritt könnte als Signal für eine wachsende Unzufriedenheit innerhalb der Diplomatie der Vereinigten Staaten hinsichtlich der aktuellen politischen Richtung gewertet werden, insbesondere in Bezug auf die Beziehungen zu Russland und die Unterstützung der Ukraine.
Brinks Weggang könnte auch Auswirkungen auf die US-Außenpolitik gegenüber Osteuropa haben und Fragen zur zukünftigen Unterstützung der Ukraine aufwerfen, während das Land weiterhin unter dem Druck der russischen Aggression leidet.
Quelle: https://orf.at/stories/3393863/

