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Signa sieht sich 710 Millionen Euro Forderungen gegenüber, doch nur ein kleiner Teil wird anerkannt

Im Rahmen des Insolvenzverfahrens der Herkules Holding GmbH, die zuvor unter dem Namen Laura Holding GmbH firmierte und ihren Sitz in Innsbruck hat, sind neue Informationen bekannt geworden. Bei einer Berichts- und Prüfungstagsatzung am dortigen Landesgericht wurden Forderungen in Höhe von knapp 710 Millionen Euro angemeldet. Von dieser Summe wurden jedoch lediglich 35.158,93 Euro anerkannt. Diese Zahlen wurden durch den Gläubigerschutzverband Creditreform in einer aktuellen Mitteilung veröffentlicht.

Forderungen und deren Anerkennung

Besonders hervorzuheben ist, dass die Forderungen des emiratischen Investmentfonds Mubadala sowie sämtliche konzerninternen Forderungen bestritten wurden. Dies deutet darauf hin, dass die Gläubiger in den Verhandlungen über die Anerkennung ihrer Ansprüche auf erhebliche Hürden stoßen. Das Insolvenzverfahren der Herkules Holding GmbH wurde Ende März 2023 eröffnet, nachdem zuvor eine Sanierung des Unternehmens angestrebt worden war. Diese Pläne mussten jedoch aufgrund der Insolvenzen mehrerer Gesellschaften, an denen die Herkules Holding beteiligt war, aufgegeben werden. Die Gläubigerschützer haben betont, dass die Insolvenz des Unternehmens nicht nur die Herkules Holding selbst, sondern auch die gesamte Unternehmensgruppe betrifft.

Prüfung der Herkules Finance Holding GmbH

Parallel zu den Entwicklungen bei der Herkules Holding fand bereits eine Prüfungstagsatzung für die ebenfalls insolvente Herkules Finance Holding GmbH statt, die eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Herkules Holding ist. Im Rahmen dieser Sitzung wurden Forderungen in Höhe von insgesamt 257 Millionen Euro angemeldet, die fast ausschließlich konzernintern sind. Laut Tristan Prem von Creditreform wurden von diesen Forderungen jedoch nur etwa 12.000 Euro anerkannt. Diese Situation verdeutlicht die Schwierigkeiten, mit denen die Gläubiger konfrontiert sind, und wirft Fragen über die Zukunft der Unternehmensgruppe auf. Die Insolvenzverfahren der verschiedenen Gesellschaften im Umfeld der Laura-Privatstiftung des Signa-Gründers Rene Benko zeigen die Komplexität und die Herausforderungen, die mit der Abwicklung von Unternehmensinsolvenzen einhergehen.

Quelle: https://orf.at/stories/3393534/